Weihnachtsansprache 2025 von Augsburgs Bischof Bertram Meier (mit Gebärdensprache)

„In diesem Jahr hat Bischof Bertram Meier seine Weihnachtsansprache unter das Motto „Vertrauen ist das kostbarste Geschenk“ gestellt.“

Vertrauen ist das kostbarste Geschenk

An Kindern kann man es beobachten: Ihr Vertrauen in die „Großen“,
in Mama und Papa, Oma und Opa steht ihnen ins Gesicht geschrieben.
Sie schenken mit ihrem oft grenzenlosen Vertrauen sich selbst und entwaffnen mit einem strahlenden Lächeln auch unbeteiligte Passanten.
Jedes Jahr neu können wir dieses Wunder beim Gang über den Christkindlesmarkt erleben.

Doch als Erwachsene wissen wir: Vertrauen kann auch bitter enttäuscht werden, und das bereits in früher Kindheit.
Wer Ablehnung, Gewalt, Liebesentzug oder sonst eine Demütigung erlebt hat,
der tut sich schwer, einem fremden Menschen unvoreingenommen und mit einem Vertrauensvorschuss zu begegnen. 
Leider bleibt es oft nicht bei einer einzelnen schlimmen Erfahrung, sondern die eine zieht die andere nach sich:
weil die Startbedingungen schwierig sind, weil die Angst, ausgenutzt und hintergangen zu werden,
soziale Kontakte extrem erschwert oder weil Minderwertigkeitsgefühle so überhandnehmen,
dass scheinbar nur noch der Rückzug auf sich selbst offensteht.

Wir alle wissen: Wer Vertrauen schenkt, geht ein Risiko ein.
Doch auch hier gilt der alte Grundsatz:
Nur wer wagt, gewinnt.
Wie wunderbar ist es, wenn zwei Menschen sich füreinander öffnen und beim gegenseitigen Kennenlernen voller Staunen spüren, dass sie sich auf einer Wellenlänge bewegen!

Liebe, Freundschaft und Partnerschaft brauchen den Einsatz von Vertrauen und Offenheit sowie die Bereitschaft, für den anderen einzustehen, Verantwortung zu übernehmen.

An Weihnachten feiern wir jedes Jahr neu das Vertrauen, das Gott in seine Schöpfung hat:
Er wird Mensch wie wir.
Ganz anders als in der griechischen Mythologie, in der die Götter Zeus und Hermes Menschengestalt annahmen, um Menschen zu bestrafen oder zu belohnen – und:
von jetzt auf nachher wieder unsichtbar wurden.

Nein, der Gott, der Mose im brennenden Dornbusch seinen Namen

„Ich bin der: Ich bin da für euch“ mitteilte, ist „ein Gott mit uns“,

der in Jesus Christus unser Leben geteilt hat.
Seine Geburt als hilfloser Säugling in Bethlehem ist das Wunder des Vertrauensvorschusses:
Gott investiert in uns. Gott schenkt uns mit diesem Kind sich selbst.
Gott lädt uns ein, der Botschaft des Friedens und der Versöhnung, die Jesus uns vorlebte, zu trauen und uns dafür einzusetzen,
die Spirale des Hasses und der Bosheit zu durchbrechen.
Das glückliche Lächeln eines Kindes ist schon jetzt die Verheißung dessen, was unsere tiefste Sehnsucht ist:
Anerkennung und Vertrauen zu schenken und selbst dieses kostbarste Geschenk zu empfangen –
ganz ohne an Geld oder eine andere Gegenleistung als aufrichtige Dankbarkeit überhaupt zu denken.
Dann, das verspreche ich Ihnen, erleben Sie Weihnachten 2025 als ein Fest im Alltag,

dessen Licht weit ins Neue Jahr hinüberstrahlt.

Frohe und gesegnete Weihnachten!

Ihr

+ Bertram

Dr. Bertram Meier

Bischof von Augsburg

Weihnachtsgottesdienste 2026

Bistum Augsburg

Am Mi 24.12.2025 um 15:00 Uhr findet ein Familien-Gottesdienst in Laut- und Gebärdensprache mit Domkapitular i.R. Franz-Reinhard Daffner und Michael Geisberger statt. Präsenz:
Augsburg, Inneres Pfaffengäßchen 3, St. Elisabeth beim Dom

Bistum Münster

Heilige Messe am 25.12.2025 um 11:45 Uhr im Dom

Die Messe wird von Tom Temming und Karsten Kißler gedolmetscht. Eine Teilnahme ist in Präsenz möglich, oder aber per stream:

YouTube-Link:  https://youtube.com/live/4ANjAvBux1A

Erzbistum Paderborn

An Weihnachten Hochfest der Geburt des Herrn feiern wir in diesem Jahr um 10:00 Uhr das Pontifikalamt mit unserem Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz. Der Gottesdienst wird im Dom in Gebärdensprache von Sr. Judith übersetzt und ist auch als Livestream verfügbar. You Tube Link: https://www.youtube.com/live/e8fOFFHyc_0?si=A0RsDL2Qv7mSJEGR

Adventsfeier der Gehörlosenvereine im Bergkloster Bestwig

Adventsfeier der Gehörlosenvereine im Bergkloster Bestwig

Am 14.12.25 feierten die 5 kath. Gehörlosenvereine ihre Adventsfeier. Bereits zum zweiten Mal im Bergkloster Bestwig. Zu diesem Anlass ist auch der Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz erschienen, um am Gottesdienst mitzuwirken und mit den Gehörlosen des Bistums in den Austausch zu gehen.

Gemeinsam feierten wir den Gottesdienst mit dem Erzbischof und den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Im Vorfeld war der Gottesdienst von Sr. Judith Beule (SMMP) gestaltet und vorbereitet worden. In Abstimmung mit Erzbischof Bentz. Die Teilhabe und Mitwirkung der Gehörlosen im Gottesdienst war dabei ein großes Anliegen. So übernahmen beispielsweise Burkhard Schröder und Klaus Mönnighoff das Amt der Messdiener und auch weitere Gehörlose wirkten aktiv im Gottesdienst mit.

Evangelium


Die Lesung wurde zunächst für die hörenden Schwestern in Lautsprache vorgetragen. Anschließend wurde sie durch ein kurzes Schauspiel und Gebärden für die Gehörlosen visuell dargestellt. Hier gab es keine zusätzliche Übersetzung in Lautsprache.
Danach hielt der Erzbischof eine Predigt zum Propheten Jesaja und Jesus. In der Predigt ging darum, dass Worte und Taten von Herzen kommen müssen, damit wir uns wirklich angenommen fühlen. Egal mit welcher Behinderung wir Menschen leben, mit einem offenen Herzen und Liebe füreinander fühlt sich jeder angenommen.

Lesungsspiel

Eine besondere neue Erfahrung für die Hörenden war zum Ende noch das Danklied, dass nur in Gebärdensprache vorgetragen wurde. Der Inhalt des Liedes wurde vorher bekannt gegeben, während des Liedes war allerdings Stille im Raum. So hatten die Gebärden eine besondere Wirkung auf alle Anwesenden.

Im Anschluss an diesen lebendigen Gottesdienst wurde in der Dreifaltigkeitskirche ein Gruppenfoto mit dem Erzbischof gemacht.

Gruppenfoto mit dem Erzbischof

Von dort aus ging es in den Felsensaal. Hier gab es die Gelegenheit für Begegnung und einen offenen Austausch mit dem Erzbischof. Im Vorfeld wurden bereits Fragen gesammelt, die an den Erzbischof gestellt wurden. Unter anderem: „Welche Bedeutung hat für sie Sprache im Glauben unabhängig von Lautsprache?“ oder „Was tut die Kirche gegen Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen mit Behinderung?“

Seinerseits hat auch der Erzbischof einen Wunsch an die Gehörlosen gerichtet: Sie sollen sich weiterhin aktiv und mutig für die Kirche im Erzbistum einzusetzen, trotz allen Barrieren. Er bedankte sich für die aktive Gehörlosenseelsorge. Insgesamt waren es durchweg gute Begegnungen. Leider konnte der Erzbischof nicht für die weitere Feier bleiben, da er noch einen weiteren Termin beim Adventssingen im Fußballstation wahrnehmen musste. Für die Zeit, die er sich genommen hat, um an der Adventsfeier teilzunehmen waren alle froh und dankbar.

Austausch

Anschließend gab es ein großes Buffet für alle und viel Zeit zum Plaudern.

Die Mittagspause konnte jeder für sich frei gestalten mit einem Spaziergang um oder im Klostergelände, Einkauf im Klosterladen oder bei einer Klosterführung von Sr. Judith.

Um 14.45 Uhr gab es einen kleinen Vortrag, in dem die Aufgaben und Projekte und Angebote in der Gehörlosenseelsorge vorgestellt wurden. Auch vom neuen Projekt einer Senioren WG für Gehörlose in Salzkotten konnte Sr. Judith berichten. Danach gab es noch viel Raum für Begegnung bei Kaffee und Kuchen.
Am Abend sind alle sehr zufrieden und voller Dankbarkeit für diesen Tag auseinander gegangen. Allen hat es so gut gefallen, dass sie auch im nächsten Jahr gerne wieder eine gemeinsame Adventsfeier machen möchten.

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