Geschafft! Basisqualifizierung „Dienende Seelsorge“ abgeschlossen!

Geschafft! Basisqualifizierung „Dienende Seelsorge“ abgeschlossen!

Vor zwei Jahren begann die Qualifizierung „Dienende Seelsorge“ für taube Menschen, die sich für die Mitarbeit in der Seelsorge interessieren. Am 20. 7. 2025 wurden die Zertifikate in einem feierlichen Gottesdienst, den die Teilnehmenden selbst gestalteten, im Bergkloster Bestwig übergeben werden.

Wie alles begann?

Bislang gab es nur hörende Seelsorger und Seelsorgerin. Wäre es nicht sinnvoll, wenn taube Menschen, also Muttersprachler:innen mit ihren Lebenserfahrungen Seelsorgende werden?
Allerdings erweist sich ein theologisches Studium eine riesige Hürde, auch von den Zulassungsbedingungen.

Pfarrer Ralf Schmitz hatte die Katholischen Gehörlosengemeinde in Trier, die einzig anerkannte kath. Personalgemeinde für taube Menschen begründet. Es gelang ihm, dass ein tauben Mitarbeiter (Daniel Beinhoff) für die Seelsorge als Seiteneinsteiger eingestellt wurde. Gleichzeitig versuchte auch Sr. Judith Beule als Koordinatorin für die Seelsorge, zunächst in Berlin und dann in Paderborn, zu wirken. Darum wurde es immer dringender einen theologischen Basiskurs anzubieten. Über Kontakte in die USA erfuhr Ralf, dass dort ein neuer Kurs für Gehörlose in der Seelsorge gestartet wurde. Durch diesen Motivationsschub, überlegte er, wie das umgesetzt werden kann. Mit Angelika Sterr, Gehörlosenseelsorgerin aus dem Erzbistum München und Sr. Judith Beule, Koordinatorin für die Gehörlose und Taub-Blinde im Erzbistum Paderborn fand er schnell Mitstreiterinnen. Ebenso fanden sich mit Dr. Florian Kunz (mittlerweile Professor an der Katho Paderborn) und Marc-Bernhard Gleixner qualifizierte Berater. Das amerikanische Konzept konnte so auf deutsche Verhältnisse umgeschrieben werden und als „Basisqualifizierung Dienende Seelsorge“ angeboten werden. 7 taube Menschen entschieden sich für dieses Angebot.

Vor 2 Jahren startete die Basisqualifizierung „Dienende Seelsorge“ in Kooperation mit dem TPI (Theologisch-Pastorales Institut für berufsbegleitende Bildung der Bistümer Trier, Mainz, Fulda, Limburg). Das Angebot umfasste monatliche Online-Sitzungen am Wochenende, 3 Präsenzwochenenden und ab April 2025 eine Praxisphase mit einem Experiment und dessen Dokumentation für den Abschluss. Die Einheiten wurden begleitet mit Gebärdensprachdolmetschenden.

Besonders beeindruckend waren die ersten drei Einheiten mit den tauben amerikanischen Lernpartnerinnen. Mit dem Thema „Als tauber Mensch vor Gott“ ging es um eine tiefgreifende Reflexion zur eigenen Glaubens- und Lebensgeschichte.

Präsentation der Praxisexperimente am Abschlusswochenende:

Ziele der Basisqualifizierung:

Gott im eigenen Leben, in der eigenen Sprache, Kultur und Geschichte entdecken–

Verständnis für eine dienende (diakonische) Seelsorge entwickeln–

Seelsorge anbieten als Einzelne/Einzelner und im Team im Rahmen der katholischen Kirche–

Sich selbst als Seelsorger*in kennen und kritisch reflektieren–

den Glauben an Gott in der Gehörlosenkultur und für taube Menschen anbieten– befreiende Seelsorge ermöglichen

Ausschreibung „Dienende Seelsorge“

Erfolgreicher Abschluss

Angelika Sterr und Florian Kunz übergaben am Ende des Wochenendes die Zertifikate an 6 Absolvent:innen. Sie gratulierten den Teilnehmenden für ihre Engagement, ihre Ausdauer und Bereitschaft sich auf tiefe Erfahrungen einzulassen. Nun bleibt die Hoffnung, dass es künftig mehr möglich ist, dass die einzelnen Bistümer bereit sind Seiteneinsteiger, erfahrene Menschen in Beruf und Begeisterte für den Glauben anzustellen. Dass vor allem die Erkenntnis, dass taube Menschen die Fachleute für Gebärdensprache und taube Kultur. sind nicht nur Empfängerinnen von Seelsorge, sondern Anbieterinnen in der Nachfolge von Jesus.

Die Basisqualifizierung ist eine gute Grundlage. Es braucht sicher noch weitere Vertiefung, aber ein erster Schritt ist getan.

Leider konnte Ralf Schmitz diesen Moment nicht mehr erleben. Zu Beginn der Qualifikation erkrankte er schwer und starb im vergangenen August. Im Gottesdienst haben wir an ihn gedacht und für ihn gebetet. Wir spürten, dass er trotzdem mit uns ist.

Auftaktwochenende am 4.9.2023 in Valendar mit Ralf Schmitz

Online-Info-Treffen am 09. März 2023, 20 Uhr

Online-Info-Treffen am 09. März 2023, 20 Uhr

Am Donnerstag, 9. März 2023, 20 – 21 Uhr findet ein Online-Info-Treffen für Interessierte statt.
Hier der Link: https://uni-trier.zoom.us/j/82927639886?pwd=UkZlSkFGbWgzUEJXMTlyWWlaZk1qZz09


Was sind die Themen?
Eine kurze Vorstellungsrunde
Angelika Sterr und Florian Kunz geben einen Überblick über die gesamte Qualifizierung.
Die Interessiert*en geben Rückmeldung, stellen ihre Fragen und gebärden ihre Ideen
Zum Schluss: Angelika Sterr und Florian Kunz erklären, wie es weitergeht.

Wer sind die Gesprächspartner*innen?
Angelika Sterr, Seelsorgerin für gehörlose, schwerhörige und taubblinde Menschen in der Erzdiözese München und Freising. Sie hat von Anfang an ein großes Interesse an dieser Qualifizierung gehabt und für ihren Aufbau gekämpft. Sie ist hörend.
Florian Kunz, ist Assistent für Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät Trier und arbeitet in der Ausbildungsleitung für Pastorale Berufe im Bischöflichen Generalvikariat Trier. Er bringt die praktisch-theologische Wissenschaft und die Arbeit als Seelsorger*in zusammen. Er ist hörend und freut sich auf neue Erfahrungen mit einer anderen Sprache und Kultur.
Mit Gebärdensprachdolmetschung

Wir bitten um Entschuldigung, dass der Termin vom 09. Februar 2023 aus gesundheitlichen Gründen verschoben werden musste und dass nicht alle diese Info bekommen haben!

Allgemeine Infos zur Basisqualifizierung

Allgemeine Infos zur Basisqualifizierung
Logo „Dienende Seelsorge

Dienende Seelsorge in Gebärdensprache. Basisqualifizierung für taube Menschen“

Was ist das?

Dienend. Gebärde: Bedienen wie Kellnern*in. Heißt: Anbieten. Unterstützen. Helfen. Nichts erzwingen. Nicht bestimmen. Freundlich. Das theologische Fachwort: Diakonisch.

Seelsorge. So wie Jesus. Angebot für die Seele, aber auch für den Körper, für den Geist. Nicht nur für Einzelne, auch für Gemeinschaft. Die ganze Schöpfung nicht vergessen.

In Gebärdensprache: Gebärdensprache ist eine eigene Sprache. Sie schafft eine eigene Kultur, die taube Kultur. Das bedeutet auch: eine besondere Beziehung zu Gott. Visuell.

Basis: Grundlagen. Nicht alle Einzelheiten. Eine Grundlage, mit der sich weitere Themen der „praktischen Theologie“ erarbeiten können.

Qualifizierung: Seelsorge braucht Qualität. Das heißt: Ich weiß, was ich tue. Ich überprüfe, was ich tue. Ich verändere, was ich tue. Eigene Erfahrungen machen, sie auswerten und verändern.

Taube Menschen: Taube Menschen sind die Fachleute für Gebärdensprache und taube Kultur. sind nicht nur Empfänger*innen von Seelsorge, sondern Anbieter*innen in der Nachfolge von Jesus.

Was lerne ich in der Qualifizierung?

  • – Gott im eigenen Leben, in der eigenen Sprache, Kultur und Geschichte entdecken
  • – Verständnis für eine dienende (diakonische) Seelsorge entwickeln
  • – Seelsorge anbieten als Einzelne/Einzelner und im Team im Rahmen der katholischen Kirche
  • – Sich selbst als Seelsorger*in kennen und kritisch reflektieren
  • – den Glauben an Gott in der Gehörlosenkultur und für taube Menschen anbieten
  • – befreiende Seelsorge ermöglichen

Wie geht die Qualifizierung?

  • Einzelne Personen haben Interesse.
  • Sie sind zusammen eine Lerngruppe.
  • Die Umgangssprache ist die Deutsche Gebärdensprache.
  • Die Qualifizierung dauert 2 Jahre (September 2023 bis August 2025).

  • Es gibt 15 Lerntreffen. Mit Vor- und Nachbereitung dauern sie 12 Stunden.
  • Die Lerntreffen sind online am Wochenende.
    Freitagabend und Samstagvormittag bzw. Samstagnachmittag
  • Es gibt taube und hörende Fachleute als Lernpartner*innen.
  • Es gibt 3 Wochenenden als persönliche Treffen.

    Alle Teilnehmenden machen ein „Experiment“ in einer deutschen Gehörlosenseelsorge (zuhause oder anderswo).
    Erfahrungen in der Gebärdensprachlichen Seelsorge und Auswertung mit Mentor*innen.

    Es gibt die Möglichkeit zur Geistlichen Begleitung mit gebärdensprachkompetenten Seelsorger*innen.

    Es gibt eine Studienbegleitung für alle Fragen rund um die Qualifizierung.

Welche Voraussetzung muss ich mitbringen?

  • – Gebärdensprache als Muttersprache
  • – Erfahrungen mit gebärdensprachlicher Seelsorge (lokal, national, international)
  • – Abgeschlossene Ausbildung und Berufserfahrung und/oder Studium
  • – Erfahrungen in der Gehörlosenkultur
  • – Empfehlung durch örtliche/n Gehörlosenseelsorger/in oder Beauftragten

Was kostet die Qualifizierung?

900,00 € alles inklusive
(auch die 3 Wochenenden, außer Fahrtkosten). Fragt bei Euren Gebärdensprachseelsorger*innen, ob die Bistümer die Kosten übernehmen. Wenn das nicht so ist, bitte bei der Anmeldung vermerken.

Kann ich mit der Basisqualifizierung hauptamtliche/r Gebärdensprachseelsorger*in werden?

  • Das entscheidet jedes Bistum selbst.
  • Im Laufe der nächsten Jahre wird sich viel verändern.
  • Die Basisqualifizierung ist eine gute Grundlage.
  • Das „Theologisch-pastorale Institut Mainz“ ist ein anerkannter Träger für praktisch-theologische Aus- und Fortbildungen.

Wo kann ich mich informieren und anmelden?

  • Erste Infos bei Sr. Judith Beule (taub) und Daniel Beinhoff (taub), Angelika Sterr (hörend)

  • Das 1. Wochenende steht schon fest: 1. – 3. September 2023 in Vallendar-Schönstatt.

  • Anmeldeschluss: 31. Mai 2023

  • Trägerschaft übernimmt das „Theologisch-pastorale Institut Mainz“
    in Zusammenarbeit mit der Theologischen Fakultät Trier und der KGG Trier

Infos und Anmeldungen hier:

DSG – Basisqualifizierung
z. Hd. Marc-Bernhard Gleißner
c/o Kath. Gehörlosengemeinde Trier
Friedrich-Wilhelm-Str. 24
54290 Trier
Mail:

DSG-Anmeldung@taub-und-katholisch.de

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