Norddeutscher Katholischer Gehörlosentag
Am 31. August trafen sich etwa 100 Gehörlose aus den fünf norddeutschen Bundesländern zum 13. Norddeutschen Katholischen Gehörlosentag in Meppen im Emsland. Weil Meppen fast an der holländischen Grenze liegt, waren vor allem Besucher aus dem Bistum Osnabrück und dem Oldenburger Land des Bistums Münster gekommen. Auch die Seelsorger waren in großer Zahl dabei. So alle aktiven Seelsorger des Bistums Münster: Diözesanpräses Wolfgang Schmitz, Pastoralreferentin Monika Prillwitz, Pfarrer Norbert Schulze Raestrup, Pfarrer Karl-Heinz Vorwerk und Diakon Holger Meyer. Natürlich waren auch auch die beiden Seelsorger aus dem Bistum Osnabrück dabei, die Pfarrer Andreas Pohlmann und Matthias Köster. Und auch der VKGD war prominent vertreten. Neben dem Vorsitzenden Sascha Löpker war auch der Generalpräses Josef Rothkopf dabei. Und Pfarrer Schulze Raestrup gehört als Geschäftsführer auch dazu. Der norddeutsche Obmann Gerhard Gödiker und Vertreter des gastgebenden Vereines „St. Wiho“ Emsland begrüßten alle.
Josef Rothkopf sprach über Tod und Auferstehung
Nach dem belebenden Kaffee waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereit für den ersten Vortrag. Diakon Josef Rothkopf sprach über ein zentrales Thema des Glaubens, nämlich Tod und Auferstehung. Dabei stellte er verschiedene Vorstellungen vom Übergang ins ewige Leben vor. Trotz des ernsten Themas ließ er immer wieder seinen Humor einfließen. Besonders seine Grafiken mit viel Bewegung in der Präsentation kamen gut an.
Holger Meyer blickte auf Europa
Nach einem guten Mittagessen hielt dann Diakon Holger Meyer einen Vortrag zum Thema „Europa – wie gehen wir in die Zukunft?“ Der Diplom-Sozialwissenschaftler hat sich viel mit politischen Themen beschäftigt. Er gab einen Rückblick auf die Geschichte des Kontinentes seit 1800. Wie ein roter Faden zog sich bei allen Veränderung durch die Geschichte, dass es immer wieder zu Kriegen kam. Den 1. und 2. Weltkrieg kennt jeder, aber die Liste der kleineren und größeren Kriege im 19. Jahrhundert war ellenlang. Da war die Gründung der Europäischen Union ein echter Schritt zum Frieden. Begonnen hatte die Zusammenarbeit mit der Montanunion und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Daraus erwuchs der heutige Staatenbund der EU. Diese Gemeinschaft wuchs von sechs auf 28 Mitglieder an. Und auch wenn die Briten gern raus wollen, gibt es doch noch mehrere Anwärter auf die Mitgliedschaft, nämlich einige Balkanstaaten und Island. Die EU hat bewirkt, dass es seit 74 Jahren Frieden innerhalb dieses Gebietes gibt. Das allein ist Grund genug, das gemeinsame Europa zu fördern.
Ein Theaterstück der Gastgeber zum Thema „Firmung“ brachte nach dem Kaffeetrinken eine lustige Abwechslung. Die Spieler bekamen großen Applaus.
Hl. Messe als Höhepunkt
Der Höhepunkt des Tages war dann die Heilige Messe, die die norddeutschen Gehörlosen gemeinsam mit der Pfarrgemeinde Maria zum Frieden feierte. Dazu war Weihbischof Johannes Wübbe aus Osnabrück angereist. Weil er früher als Diözesanjugendseelsorger freiwillig die Osnabrücker Gehörlosengemeinde St. Johann betreut hat, brauchte er keinen Dolmetscher, sondern gebärdete selbst. Und auch für das große Gruppenfoto nahm er sich reichlich Zeit.
Holger Meyer