Für wen ist diese Seite?
Diese Seite ist vor allem für interessierte Hörende gedacht.
Barrierefrei? Was brauchen Gehörlose?
In unserer Gesellschaft ist ein gewisses Verständnis für die Bedürfnisse von Behinderten vorhanden. Beinahe jedes öffentliche Gebäude hat selbstverständlich eine Rampe oder einen ebenen Zugang für Rollstuhlfahrer. Auch Behinderten-WCs werden eingebaut, weil es die Bauvorschriften verlangen.
Für Blinde gibt es zumindest immer mehr „Führstreifen“ zu Orientierung – sicher immer noch viel zu wenig.
Und wie ist es bei den Gehörlosen? Was brauchen sie, um gemäß der UN-Konvention am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können?
Sie müssen alle Informationen bekommen. Lautsprecheransagen an öffentlichen Orten verpuffen. Optische Anzeigen werden gebraucht. Schriftliche Informationen sollten in möglichst einfacher Sprache vorhanden sein. Denn für einen Gehörlosen, dessen Muttersprache die Gebärdensprache ist, sind Bandwurmsätze zumindest ein Problem. (Auch Hörende sind für klare und eindeutige Sätze übrigens dankbar).
Bei Veranstaltungen oder auf dem Amt benötigen Gehörlose Gebärdensprach-Dolmetscher. Davon gibt es viel zu wenige, und so müssen Gehörlose leider zu oft versuchen, irgendwie zu Recht zu kommen. Immerhin ist der Anspruch auf einen Dolmetscher inzwischen gesetzlich geregelt.
Günstig ist es, wenn es jeweils Menschen gibt, die die Gebärdensprache beherrschen, damit nicht jedes Mal ein Dolmetscher dazwischen geschaltet werden muss. In der Gehörlosenseelsorge zum Beispiel arbeiten Hörende mit, die die Gebärdensprache gelernt haben.
Betroffene selbst handeln lassen
Noch besser ist, wenn selbst Betroffene, also Gehörlose, für die Kommunikation zur Verfügung stehen. Das gibt es nur selten. In der Seelsorge versuchen wir, die Möglichkeiten für Gehörlose auszubauen. Es gibt erste gehörlose Seelsorger und Gottesdienstleiter, und auch der Generalpräses des VKGD ist ein gehörloser Diakon. Wir stehen hier aber erst am Anfang.
Schwerhörige fallen nicht auf
Schwerhörige haben eigene Probleme. Die Umgebung nimmt gar nicht wahr, dass sie besondere Bedürfnisse haben. Öffentliche Einrichtungen können ihnen entgegen kommen, wenn sie in Veranstaltungsräumen Induktionsschleifen installieren. Mehr dazu im Abschnitt „Schwerhörige„.
Barrierefreies Internet
Ein Blinder braucht eine intuitiv zugängliche Webseite, Bilder müssen mit Beschreibungen hinterlegt sein. Die Navigation muss auch für sie benutzbar sein. Gehörlose können Informationen in ihrer Muttersprache am Besten verstehen. Darum sind Videos in Gebärdensprache für sie besonders geeignet.
> Ausführlichere Informationen hier (Seite des Bistums Augsburg)